Taucheruhren

Die Technik der Taucheruhr

Die grundlegenden Eigenschaften einer Taucheruhr haben wir bereits im Einführungstext dieses Ratgebers angeschnitten. Da ist zum einen die Rede von der Wasserdichtheit beziehungsweise Druckdichtheit, welche jede Taucheruhr aufweisen muss. Doch das ist noch längst nicht alles. Schließlich gibt es heute auf dem Markt auch herkömmliche Armbanduhren, die bis zu einer gewissen Tiefe wasserdicht sind. Wenn es so einfach wäre, bräuchte keiner eine spezielle Taucheruhr.

Was zeichnet sie also aus, die Spezialuhr für den Profi- oder Hobbytaucher?

Eine Taucheruhr hat eine ganz besondere Aufgabe, die Nicht-Taucher normalerweise gar nicht im Sinn haben. Sie soll dem Taucher ermöglichen, seine Tauchzeit ganz genau zu messen. Für ihn kann das lebenswichtig sein, schließlich muss er sich die Luft in seinen Pressluftflaschen so einteilen, dass stets genügend von ihr zum Auftauchen übrig bleibt. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, die maximal mögliche Tauchzeit (inklusive der entsprechenden Sicherheiten) schon vor dem eigentlichen Tauchgang zu berechnen, und diese Zeit anschließend ganz genau einzuhalten.

Nun könnte man einwenden, dass zur Messung der Tauchzeit ein Blick auf die Uhrzeit vor dem Tauchgang völlig ausreichend sein könnte. In der Realität hat sich jedoch gezeigt, dass dem nicht so ist. Der Taucher wird in der Tiefe mit so vielen Reizen und Ablenkungen konfrontiert, dass sich eine bestimmte Uhrzeit nur schlecht merken lässt. Diese Methode wäre also viel zu unzuverlässig, schließlich geht es hier - wie bereits erwähnt - unter Umständen um Leben und Tod.

Eine wesentlich bessere Lösung bietet jede Taucheruhr. Sie ist an der Oberseite mit einem drehbaren Ring - der so genannten Lünette - ausgerüstet, mit dem der Taucher die Startzeit seines Tauchgangs exakt markieren kann. Er dreht den Ring also einfach auf den Zeitpunkt, an dem er zu seinem Tauchgang gestartet ist. Eine Besonderheit ist dabei allerdings, dass die Lünette nur gegen den Uhrzeigersinn drehbar ist. Das hat folgenden Hintergrund: Sollte sich der Ring während des Tauchgangs ungewollt selbst verstellen, so kann er dies nur in die Richtung tun, in der dem Taucher eine vor der korrekten Uhrzeit liegende Startzeit des Tauchgangs angezeigt wird. Das bedeutet konkret: Verstellt sich der Ring von allein, so wird der Taucher den Tauchgang früher als eigentlich nötig abbrechen müssen. So bleibt immer genug Reserve bezüglich der Druckluft übrig.

Früher wurde die Taucheruhr außerdem dazu verwendet, die so genannten Dekompressionszeiten zu messen. Dabei handelt es sich um die Zeit, die der Taucher bzw. sein Körper zum Auftauchen aus größeren Tiefen benötigt. In diesem Fall muss sich der menschliche Körper zunächst einmal an die geänderten Druckverhältnisse anpassen, andernfalls drohen schwere gesundheitliche Probleme, die bis zum Tod reichen können. Heute übernimmt diese Aufgabe allerdings in der Regel ein spezieller Tauchercomputer. Es gibt jedoch mittlerweile Taucheruhren auf dem Markt, in die ein solcher Taucomputer bereits integriert ist. Der Tauchcomputer verfügt über eine integrierte Dekompressionstabelle und rechnet die dort vorgegebenen Werte im Zusammenhang mit der aktuellen Tauchtiefe und der Tauchzeit automatisch in die notwendige Auftauchzeit um.

Um die geforderten Eigenschaften einer Taucheruhr als Standard festzulegen, gibt es in Deutschland eine entsprechende DIN-Norm (DIN 8306), in der insbesondere drei Anforderungspunkte jeder Taucheruhr festgeschrieben sind. So muss die Taucheruhr bis zu einer bestimmten Tiefe wasserdicht sein, eine entsprechende Prüfung muss zur Zertifizierung vorgelegt werden. Weiterhin muss die Uhr über die bereits angesprochene Möglichkeit zur Einstellung einer bestimmten Tauchzeit verfügen. Dies kann entweder durch die beschriebene, drehbare Lünette oder auch durch einen analogen oder digitalen Timer geschehen. Zu guter Letzt fordert die DIN-Norm, dass die Taucheruhr auch in absoluter Dunkelheit aus einer Entfernung von 25 m einwandfrei ablesbar sein muss, sowohl was die Uhrzeit als auch die gewählte Tauchzeit angeht.

Die beschriebene DIN-Norm zeigt also an, welche Mindestanforderungen an eine Taucheruhr gestellt werden, wenn sie im Handel als solche angeboten werden soll. Allerdings verfügt mittlerweile nahezu jede Sportuhr über eben diese Eigenschaften, eine echte Taucheruhr dagegen weist in der Regel zahlreiche zusätzliche Features auf. Außerdem schreitet die Technik immer weiter fort, so dass eine gute Taucheruhr heutzutage die geforderten Grundeigenschaften nicht nur nachweislich erreicht, sondern meist durch den Einsatz spezieller Materialien und Fertigungsverfahren weit übertrifft. Die Hersteller arbeiten vor allem daran, Taucheruhren immer zuverlässiger und langlebiger zu machen. Einige der dafür eingesetzten Technologien wollen wir uns in den nächsten Abschnitten einmal etwas näher anschauen.

Das Problem mechanischer Taucheruhren

Eine mechanische Uhr ist heute für viele Besitzer das Höchste der Gefühle, ein faszinierendes Zusammenspiel extrem filigraner Bauteile auf kleinsten Raum. Als Taucheruhr ist ein solch mechanisches Wunderwerk normalerweise besonders gut geeignet, da es hier keine Probleme mit ausfallender Elektronik beziehungsweise leeren Batterien geben kann. Es ergibt sich dabei allerdings ein Problem: Die winzigen mechanischen Bauteile einer solchen Taucheruhr müssen mittels spezieller, synthetischer Öle geschmiert werden, damit die Mechanik dauerhaft und langlebig funktioniert. Dadurch, dass eine Taucheruhr oftmals wechselnden und extrem unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt ist, kann sich in ihrem Inneren jedoch Kondenswasser bilden, was im Anschluss die Alterung der für die Schmierung verwendeten Öle beschleunigt. Die Uhr unterliegt so einem erhöhten Verschleiß und geht nach einiger Zeit unter Umständen nicht mehr genau.

Um eine solche Entwicklung zu vermeiden, verwenden Hersteller wie beispielsweise die Frankfurter Uhrenmanufaktur Sinn spezielle Trockenhaltetechniken. Dabei wird beispielsweise im Inneren der Uhr eine mit Kupfersulfat gefüllte Kapsel verbaut, welche die Feuchtigkeit aufnimmt und dauerhaft bindet. Zusätzlich kann die Uhr mit speziellen Dichtungen und einer Schutzgasfüllung versehen werden - spezielle Elemente, die die Bildung von Kondenswasser von vornherein soweit wie möglich minimieren.

Der Einsatz einer solchen Trockenhaltetechnik sorgt dafür, dass die Uhr wesentlich langlebiger ist und die Probleme durch die großen Temperaturunterschiede so gering wie möglich gehalten werden. Doch damit nicht genug. Inzwischen ist es sogar möglich, Materialien für das Innenleben einer Taucheruhr auszuwählen, die komplett ohne Schmierung auskommen, beziehungsweise die eine selbstschmierende Funktion aufweisen. Allerdings sind diese Materialien meist sehr teuer, so dass sie nur in den hochklassigsten Taucheruhren zum Einsatz kommen.

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Das Problem des Beschlagens

Für den Taucher ist es mitunter lebenswichtig, dass seine Uhr auch in großer Wassertiefe problemlos ablesbar ist. Dabei ergibt sich bei Taucheruhren immer wieder das Problem, dass durch die großen Druck- und Temperaturunterschiede das Uhrenglas beschlägt und die Uhr somit kaum noch beziehungsweise gar nicht mehr abzulesen ist. Diesem Problem begegnen die Hersteller, indem sie Taucheruhren-Modelle anbieten, die über eine Ölfüllung verfügen. Bei solchen Modellen befindet sich keinerlei Luft im Inneren des großen Gehäuses, wodurch auch kein Beschlag auf dem Deckglas entstehen kann. Allerdings gibt es bei Taucheruhren mit Ölfüllung eine Einschränkung: Für diese Technologie kommen ausschließlich elektronische Uhrwerke infrage, da bei einer mechanischen Uhr die Schwingungen der Unruh die durch das Öl entstehende Reibung im Inneren nicht überwinden könnte.

Taucheruhren: faszinierende technische Meisterwerke

Wie man an diesen Ausführungen sieht, gleich jede Taucheruhr einem kleinen technischen Meisterwerk. Die Hersteller entwickeln immer neue Techniken und Methoden, um eine Taucheruhr noch sicherer, langlebiger und qualitativ hochwertiger zu machen. Die Aufzählung der hier genannten Systeme ist längst nicht abschließend, moderne Taucheruhren verfügen darüber hinaus beispielsweise über einen Magnetfeldschutz, eine spezielle Beschichtung gegen Verkratzen und vieles mehr. Genauere Hinweise zu den einzelnen Technologien finden Sie auch in der Übersicht der verschiedenen Hersteller von Taucheruhren auf dieser Webseite.



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